Mir liegt es am Herzen, wenn Menschen, die eine Sportart ausüben diese auch lieben lernen.
Um richtig zu trainieren, sollte grundsätzliche DInge eingehalten werden damit der Sport Spaß macht und Erfolg bringt.
Bei den meisten Sportarten gilt, entweder hat der Sportler Talent und baut dieses mit systematischem Training auf oder ist fleißig und erlangt das Talent. So auch hier im Schießsport.
Hier eine Zutat von mir. Das richtige Rezept erfindet ihr.
Das richtige Sportgerät und was es mit Sportlern anstellt
Die Erfahrung zeigt das die Psyche bei Sportlern eine wesentliche Rolle spielt. Erfahrene Schützen haben sicherlich schon beim schießen Erfahrung mit Emotionen wie Nervosität, Angst, Glücksgefühlen etc. gesammelt. Das Emotionen jeglicher Art, am Stand schädlich sind und wie diese abtrainiert werden können, da komme ich ein anderes mal auf Euch zu. Die Ausrüstung muss vom Sportler in gewisser weise geliebt werden. Das Sportgerät sollte beim Training oder Wettkampf zum allgemeinen Wohlbefinden beitragen und keineswegs negative Stimmungen hervorrufen, es wäre also nicht falsch, wenn nachträglich Veränderungen an der Farbe, Griffstück, Visierung etc. vorgenommen werden solange diese im Gesetzlichen- und im rahmen der Sportordnung bleiben. Für eine Grundzufriedenheit sollte aber auch unbedingt das Zusammenspiel der Physischen Eigenschaften eines Sportgeräts und die des Schützen vorhanden sein. Das Sportgerät sollte beim Bedienen nicht unbequem sein oder gar schmerzen hervorrufen! Deshalb sollte auf jeden Fall schon vor dem Kauf die richtige Wahl getroffen werden. Alles andere würde viel Geld und Zeit kosten. Hierzu ist die Empfehlung so viel auszuprobieren (Vereinsgeräte, Sportgeräte anderer Schützenbrüder, Fachgeschäfte) wie möglich. Das Sportgerät könnte ggf. erst beim Schießen unbequem werden.
Weiter unten einige Anregungen auf welche Eigenschaften vor dem Kauf geachtet werden sollte:
Das Griffstück, die Visierung, der Abzug sollte einstellbar bzw. Austauschbar sein. In der Regel können das alle modernen Sportgeräte. Nimm das Sportgerät in die Hand betätigt den Abzug und wenn möglich mitnehmen und auf dem Stand ausprobieren, fühlt die Materialien, achtet auf das zulässige Gewicht (Sportordnung), achtet auf Verbotenes Zubehör oder Einschränkungen Seitens der Rahmenform oder Funktion, informiert Euch über den Zerlegungs- bzw. Reinigungsaufwand, Ersatzteilverfügbarkeit und deren Kosten, Magazinverlängerungen zur Fingerstütze, falls DSB fremde Disziplinen geschossen werden sollen, wären Werkseitige Schienen am Rahmen zur Anbringung von Zusatzvisierungen oder sonstigen sehr vom Vorteil, fragt nach möglichen Wechselsystemen zur Disziplinerweiterung, sucht online nach der Bedienungsanleitung und guckt Euch die mal vorab an. Umso mehr Bauteile einstellbar sind, desto einfacher ist die Anpassung des Sportgerätes auf euch selbst.
Gleichzeitig steigen aber auch die Anschaffungskosten. Andererseits verlangen Büchsenmacher und Beschussämter für nachträgliche Veränderungen auch viel Geld. Aber auch hier greift der altbewerte Spruch, wer billig kauft, kauft zweimal. Der Aufwand für uns Schützen zwei Mal zu kaufen ist sehr hoch! Für ein Wechsel nach Eintrag in die WBK, bedarf es fast den gleichen Aufwand und Kosten wie bei der erstmaligen Beantragung.
Deshalb die Empfehlung, die Eintragung soll vom Amt vorgenommen werden (dafür habt ihr zwei Wochen Zeit) und nicht handschriftlich vom Händler!
Beachtet bitte, nicht immer werden die Herstellerdaten bzgl. Abzugscharakteristik (Trockener Abzug, Abzugsgewicht) eingehalten und nicht jeder Händler kann ein nachträgliches Feintuning anbieten, auch wenn diese gerne mit so einem Service werben. Auf diese Lüge bin ich persönlich auch reingefallen. Es ist also nicht verkehrt bei einem renommierten Büchsenmacher das Sportgerät zu kaufen, auch wenn dieser ca. 5-10% mehr gegenüber dem Internetpreis, verlangt. Die Sportgeräte sind dann aber geprüft bzw. nachträglich und unterhalb des Tuningfestpreises getunt. Eine Einweisung, Tipps ggf. kostenloses Zubehör oder Munition gibt es oft mit dazu! Wenn die Sportgeräte von Anfang an Tip Top sind, seid ihr auch direkt glücklich. Die 5-10% Mehrkosten hören sich oft im Vergleich zu Internetpreisen viel an sind es aber nicht. Ein Abzugstuning kostet nachträglich zwischen 140-180€ und nicht jeder der das anbietet kann das auch sehr gut. Die guten Büchsenmacher sind oft weit entfernt, haben viel Arbeit und wollen dann auch dieses Tuning bei anderswo gekauften Sportgeräten nicht unbedingt anbieten. Was ich persönlich nicht unfair von denen finde.
Im Internet bekommt Ihr ein „out oft the box“ Sportgerät ggf. sogar eins das zuvor wegen eines kleinen Makells zurückgegeben worden ist. Gewisse Sachen sehen wir als unerfahrene Schützen oder und als nicht Mechaniker nicht. Viele von euch können auch nach einem Jahr nichts mit Begriffen wie, „trockener“ Abzug oder Abzugsgewicht, Vorzugsweg etc. anfangen. Es wird manchmal das Gegenteil behauptet aber in der Praxis merke ich dann doch schmunzelnd die Unwissenheit.
Dazu noch eine Anmerkung, die keineswegs falsch verstanden werden soll, sondern als konstruktives Feedback angenommen werden muss, welches aus meiner Erfahrung als Sportleiter im Schützenverein basiert.
Schützen bzw. Vereinsmitglieder die nur 1x pro Woche oder 1x pro Monat allein, falsch, unregelmäßig trainieren, die Ratschläge und Empfehlungen nicht annehmen, sogar sich bei Kritik beleidigt fühlen, die keinen Ehrgeiz und wirkliches Interesse an dem Sport haben, nur erweiterte Disziplinen trainieren wollen und nicht richtig und intensiv die Basis angehen, die nie an Wettkämpfen teilnehmen um die Emotionen zu kontrollieren / trainieren usw. diese Vereinsmitglieder werden auch mit dem besten und quantitativsten Sportgerät nicht glücklich.
Ich erlebe wie diese Schützen, voller Freude mit Ihrem neuen Sportgerät an den Stand kommen, hoffen das jetzt automatisch immer getroffen wird und gehen mit einem lächeln das die Ernüchterung verstecken soll nach Hause.
Die positiven Eigenschaften und Vorteile eines Sportgeräts, eines Werkzeugs kann nur ein Erfahrener oder disziplinierter, guter Sportler für sich nutzen.
Es ist aber nie zu spät den richtigen Weg einzuschlagen.
Der Erwerb eines Sportgeräts kann auch als Neustart gesehen werden auch diese Erfahrung habe ich im Verein gemacht.
Ich hoffe ihr seit jetzt Seitens der Sportgerätewahl etwas kritischer und könnt systematischer vorgehen.
Macht Euch eine Checkliste und grenzt einiges was ihr nicht wollt aus.
Zu meiner Person:
40 Jahre jung, verheiratet, zwei Kinder, abgeschlossener Beruf als Kfz-Mechaniker und heute Testingenieur in der Automobil Forschung und Entwicklung.
Seit 2018 im Schützensport, Jugendleiter im SVB (2 Jahre), Sportleiter im SVB bis heute.
Meine Sportliche Bildung über Hessischen Schützenverband, Landessportbund, Sportjugend Hessen: Ersthelferausbildung, Schieß- und Standaufsicht, Waffensachkunde, Jugendbasislizenz, Schießsportleiter, in der Trainerausbildung C-B Breitensport - Pistolentrainer |